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Fr, 22.03.2024 um 20:00 Uhr

An Cailín Ciúin - The Quiet Girl

Ein Mädchen verstummt, die Erwachsenen sind hilflos: Der oscarnominierte irische Film ist ein Plädoyer für Güte und Zuneigung.

Schritte aus der Sprachlosigkeit

Vier Geschwister, eine Mutter, zerrissen zwischen Fürsorge und Hilflosigkeit, ein fluchender Vater und jeden Morgen eine nasse Matratze – so sieht das Leben der schweigsamen 9-jährigen Cáit aus. Die Eltern halten es für das Beste, wenn sie den Sommer auf der Farm entfernter Verwandter verbringt. Nur mit den Kleidern, die sie auf dem Leib trägt, zieht sie in das gepflegte Landhaus ein, zu dem eine Allee mit üppig-grünen Bäumen führt. Wann und ob sie wieder nach Hause zurückkehren wird, weiss sie nicht.

Die Kinsellas sind hart arbeitende Farmer, die es zu bescheidendem Wohlstand gebracht haben. Eibhlín kümmert sich behutsam und liebevoll um Cáit, gibt ihr Geborgenheit und Nähe. Zu Seán, dem Mann im Haus, ist das Verhältnis distanziert, bis auch er sich von dem Mädchen bei der Arbeit mit den Tieren helfen lässt und sich dem ruhigen Kind langsam öffnet. In der Obhut der Kinsellas blüht Cáit langsam auf und entdeckt ein ganz neues Leben. Doch auch in diesem Haus, wo es so etwas wie Liebe für sie geben könnte, herrscht eine Stille, die sich vom leisen, aber dauernden Schmerz seiner Bewohner ernährt. Inmitten dieser kargen, schönen irischen Landschaft liegt ein Geheimnis verborgen, auf dessen Spuren sich Cáit mit neu gewonnenem Mut und Vertrauen begibt.

The Quiet Girl ist eine stille Sensation im Kinojahr. Der erste irisch-sprachige Film, der für einen Oscar nominiert wurde, ist eine sanfte und zutiefst hoffnungsvolle Erzählung über Menschen, die versuchen, Schmerz und Einsamkeit hinter sich zu lassen. In großen Kinobildern, die von leuchtenden Farben gesättigt sind, erzählt The Quiet Girl davon, wie Liebe und Geborgenheit einen gemeinsamen Raum der Sprachlosigkeit entstehen lassen. Ein starker und intensiver Film der Bilder über eine Menschlichkeit, die sich jenseits von Worten entfaltet.

Berlinale 2022, Generation Kplus

Drehort
Irland 2022
Laufzeit
95 Minuten
Regie
Colm Bairéad
Verleih
Praesens-Film AG
Besetzung
Carrie Crowley, Andrew Bennett, Catherine Clinch u.a.
Sprache
OV/df
Altersempfehlung
10/14

Links
Bilder
Der Regisseur
Pressestimmen, Spiegel Online, NDR
Seite Berlinale 2022 u.a. Interview mit Colm Bairéad (english)

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