Unterwegs mit den Arbeitsmarktinspektor*innen
Gewinner Bernerfilmpreis. Herzliche Gratulation zum 1. Preis!
Regisseur Ulrich Grossenbacher wird für ein Gespräch anwesend sein. Nach dem Film gibt es einen kleinen Apéro.
Betrüger und Betrogene, Lohndumping und Schwarzarbeit – hautnah unterwegs mit den Arbeitsmarktinspektor*innen Frédy, Regula, Marcos, Stefan und Chrümu verzweifeln wir mit ihnen an der oft fast unlösbaren Aufgabe gesetzliche Mindeststandards in der Schweizer Arbeitswelt durchzusetzen. Die Europäische Union verlangt ultimativ weniger wirksame Lohnschutzmassnahmen in der Schweiz. Die Gewerkschaften wollen hart bleiben!
Ein politisches Roadmovie, das eine komplexe Materie spannend wie einen Thriller vermittelt.
Frank Braun (Director, Screenwriter): "Ein begeistertes Bravo für deinen Film! Meine Erwartungen waren im Vorfeld nicht klein. Doch hatte ich mich insgeheim gefragt, wie es dir wohl gelingt, dieses unsichtbare Thema Aussenstehenden filmisch interessant näher zu bringen. Und siehe da, du steigst mit einer selbstverständlichen Leichtigkeit in diese Materie ein und nimmst die Zuschauenden ohne Umschweife auf eine überraschend spannende Abenteuerfahrt in den vermeintlich wohlbekannten Schweizer Alltag mit.
Deine Protaginist:innen aus der Arbeitsmarktkontrolle Bern sind grossartige Figuren, wie sie sich kein Drehbuch besser ausdenken könnte. Da sind Ernst, Fieber, Verzweiflung, Gefühl - und ja - auch Humor - dicht beisammen. Deine tolle „Besetzung“ gibt mit ihrer unterschiedlichen persönlichen und professionellen Vorgehensweise sowas wie ein Gesamtbild der Schweizer Rechtsschaffenheit ab. Verblüffend, wie nahe sich idealistisches Beamtentum, Klassenkampf und Sisyphus kommen können... Der Brückenschlag in die Gewerkschafts- und Realpolitik gelingt dir ebenfalls spielend.
Fortlaufend erschliessen sich Zusammenhänge und deren gesellschaftliche Tragweite, die über die titelgebende „Schwarzarbeit“ hinausgeht. Und nebenbei schaffst du ein regelrechtes Kunststück: Obschon du dich auf die Beobachtung der Kontrollierenden bei ihrer Arbeit beschränkst, weckst du Verständnis und Anteilnahme für die Schwarzarbeitenden. Dein Anliegen ist spürbar, die Dringlichkeit unaufgesetzt - aber gerade deshalb umso nachhaltiger, denke ich. Und notabene: Dein Film hat richtig „Zug“ dank konzentrierter, alerter Kamera und präziser Montage."
Florian Keller, WOZ: "Die besten Dialoge gab es an den Solothurner Filmtagen nicht bei den Spielfilmen zu hören, sondern im Dokumentarfilm Schwarzarbeit. So präzise und so lakonisch hat schon länger kein Film mehr das soziale Selbstverständnis der Schweiz auf die Probe gestellt."
Michael Sennhauser: "Grossenbachers Schwarzarbeit gehört zu jenen fast perfekten Wunderwerken des Dokumentarischen, welche einerseits klar Position beziehen, andererseits aber ein so breites Spektrum abbilden, dass die Vorstellung von Objektivität gewahrt bleibt. Gleichzeitig ist die politisch-didaktische Komponente hier so grossartig in menschliches Drama verpackt, dass sich niemand den Gesprächen entziehen möchte."
Martin Burkhalter, Der Bund: "Ein nicht nur bewegendes und politisches, sondern noch dazu spannendes und amüsantes Roadmovie durch den Kanton Bern. Die Protagonist*innen gehen einem nah." Es sind Figuren, wie sie sich kein Drehbuch besser ausdenken könnte.
Drehort CH 2022 Laufzeit 109 Minuten Regie Ulrich Grossenbacher Produktion und Verleih Fair&Ugly Filmproduktion GmbH Genre Dokumentarfilm Cast Arbeitsmarktkontrolle Bern (AMKBE): Frédy Geiser, Regula Aeschbacher, Marcos Feijoo, Stefan Hirt, Christoph Zaugg - Alt Nationalrat & Gewerkschafter Corrado Pardini - Alt Bundesrat Christoph Blocher - Bundesrat Ignazio Cassis – Nationalrätin Regula Rytz - Kantonspolizei Bern Lehrverband Sprache OV/d Altersempfehlung 14 (zugelassen ab 6) |
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