Ein Yak im Klassenzimmer
Ein junger Lehrer aus der Stadt wird ins entlegene Lunana-Hochgebirgstal geschickt und macht sich widerwillig auf den Weg durch die bezaubernde Bergwelt. Vor Ort trifft er auf eine Gemeinschaft, die ihn mit Respekt betrachtet. Nur ein Lehrer könne «die Zukunft der Kinder berühren». Der wunderschöne Spielfilm aus Bhutan wurde auf 3400 m.ü.M. mit Solarenergie und LaiendarstellerInnen gedreht, die dort die wohl abgelegenste Schule der Welt besuchen.
Ein Liebesfilm in Zeitlupe, möchte man sagen, so sanft ist er in seinen Annäherungen. Ugyen lebt in Thimphu, der Hauptstadt Bhutans. Eigentlich träumt er davon, nach Australien auszuwandern und dort als Musiker Karriere zu machen. Doch er wird dazu verknurrt, sein letztes Lehrjahr als Lehrer in Lunana zu verbringen. Dort steht im Dorf Lhedi (3'730 M.ü.M.) die wohl abgelegenste Schule der Welt und warten ein Dutzend Kinder wissbegierig darauf, unterrichtet zu werden. Sie wären der Traum eines jeden Lehrers, aber nicht der von Ugyen. Er will runter und weg, das Dorf Lunana aber liegt an den Hängen des Himalaya und ist nur in einem achttägigen Treck erreichbar.
Pawo Choyning Dorji lädt uns in seinem ersten Spielfilm ein, die Reise mit Ugyen zu unternehmen und ein Dorf kennenzulernen, in dem auch die Kinder mit wenig zufrieden sind. Die Geschichte, die er erzählt, setzt sich aus wahren Begebenheiten zusammen, die Menschen spielen sich selber. Das Mädchen Pem Zam etwa, es rührt das Herz Ugyens und unseres. Er, der den Beruf des Lehrers an den Nagel hängen wollte, erfährt hier mehr übers Schule geben als in seiner Ausbildung. Und er scheint auch besser zu spüren, was das «Bruttosozialglück» bedeutet, das der König seinem Land verordnet hat und höher gewichtet als das Bruttosozialprodukt. Der Film Lunana ist so etwas wie die Suche nach dem Glück, das wir gerne weit weg wähnen, wo es doch ganz nah sein kann. Über die hübsche Sandon und ihre Lieder lernt Ugyen Mythen des Gebirges kennen und ahnen, dass es in Beziehungen auch Tiefe und Glück geben kann. Ihre Annäherung geschieht ganz leise, in Zeitlupe, möchte man sagen. Trigon, Walter Ruggle
Der Spielfilm, den Bhutan ins Oscar-Rennen schickt, ist eine Hommage an den Lehrerberuf und ein sehr sympathisches Feelgood-Movie, gedreht in einer bezaubernden Landschaft und geprägt von umwerfend liebenswerten Charakteren. Rex Bern
Drehort Bhutan – 2020 Laufzeit 109 Minuten Regie Pawo Choyning Dorji Verleih Trigon Darsteller:innen Sherab Dorji, Tshering Dorji, Kelden Lhamo Gurung, Ugyen Norbu Lhendup, Sonam Tashi, Pem Zam Sprache Dzongkha/df Altersempfehlung 12 |
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