Au revoir Taipei
Mit Vorfilm "Lachfalten"
10 Jahre Winterkino - 2011 Thema "Gauner & Ganoven" - Wir spielten im ersten Winterkino in der Salle Harrach drei Filme. In diesem Jahr gibt es wiederum einen Film zu diesem Thema zu geniessen.
Yi ye Tai Bei - Kann junges Kino schön sein! Arvin Chen heisst die Entdeckung des Jahres. Er erzählt von Kai, der halbe Nächte in einer Buchhandlung in Taiwans Hauptstadt Taipeh verbringt, ohne etwas zu kaufen. Er schmökert dort in Französischbüchern, um die Sprache zu lernen, denn seine Freundin ist nach Paris gezogen. „Sans vous, Taipei est très triste.“ Ohne sie sei es einfach traurig hier.
Doch dann bietet ihm ein netter alter Gangster aus der Nachbarschaft ein Ticket nach Paris gegen einen „Kurierdienst“ an. Und schon ist fertig Traurigkeit, denn nun beginnt eine Komödie, die von einer Frische, von einem Einfallsreichtum, von Bildwitz und von einer umwerfenden Lakonik ist, wie man sie seit langer Zeit nicht mehr gesehen hat.
Die Szenerie ist bevölkert von zwei Freunden, einer Buchhändlerin, einer Handvoll Möchtegern-Ganoven in orangefarbenen Anzügen, denen alles, was sie anpacken, zwei Nummern zu gross ist - nicht zu vergessen ein Polizist mit aufgewühltem Liebesleben. Auch Kai entdeckt die Liebe und die Tatsache, dass das Gute oft so nah liegt.
Ein Traum von schrägem Film, der mit trockenem Humor und immer wieder neuen Überraschungen begeistert.
Arvin Chen gewann mit seinem ersten Spielfilm den Preis für den besten asiatischen Film an der Berlinale 2010. Sogar Wim Wenders half mit.
art-tv: Dass Kai seine Heimat verlassen und für die Liebe nach Paris möchte, ist ein wunderbar gewählter Ausgangspunkt für Arvin Chens filmischen Beweis, dass sich Taipei hinter dem westlichen Ideal für die Stadt der Liebe, nicht verstecken muss. Der Film «Au revoir Taipei» ist denn auch genau das Gegenteil von dem, was der Titel verspricht: Eine spielerische Hommage an Taipei, gänzlich in der Nacht inszeniert, weil diese Stadt sich besonders dann von ihrer bezaubernden, bunt erleuchteten und romantischen Seite zu zeigen scheint. Über die verschiedenen Charaktertypen, vom billigen Gangster bis zur gewöhnlichen Buchangestellten eröffnen sich jeweils andere Sichten auf Tapei. Den roten Faden durch diese Welt aus Skurrilem und alltäglichem spinnt die Liebesgeschichte zwischen Kai und Susie, die uns bis zum Schluss immer tiefer in diese magische Stadt eintauchen lässt. Unterstützt wird diese Vision von Taipei durch Jazzmusik, die sich den jeweiligen Stimmungen mit verschiedenen Kompositionen perfekt anpasst. Fazit: Ein lustiger, romantischer und skurriler Film übers Verlieben und die Schönheit von Taipei.
Drehort Taiwan, China 2010 |
Laufzeit 85 Minuten |
Verleih Trigon |
Regie Arvin Chen |
Darsteller Jack Yao, Amber Kuo, Joseph Chang, Lawrence Ko, Frankie Gao |
Sprache OV/df |
Altersempfehlung 12 |
Links Leider gibt es den Trailer nicht in OV mit deutschen Untertiteln. |